Abschlussreise „Gesichter der Weserrenaissance“

Abschlussreise „Gesichter der Weserrenaissance“
7. Oktober 2023

Mit der Abschlussreise „Gesichter der Weserrenaissance“ haben wir das viel beachtete,  neue Format in unserem Geschichtsangebot erfolgreich abgeschlossen.

Nach der faszinierenden Auftaktreise, geprägt von dem tiefen Geschichtswissen um die Weserrenaissance  von Christiane Thiel, im Juli dieses Jahres war die Erwartungshaltung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die Abschlussreise hoch.

Das war für unsere Organisatorinnen Birgitt Stange, Heidi Depping und Kerstin Koppmann schon eine ganz besondere Herausforderung. Aber sie wussten ja Christiane Thiel als Reiseleiterin an ihrer Seite!

Pünktlich startete die Reisegesellschaft mit 49 geschichts- und kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürger in Leopoldshöhe in Richtung Paderborn. Schloss Neuhaus, eines der bedeutendsten Bauwerke der Weserrenaissance und bereits seit dem 13. Jahrhundert bis 1802 Wohnsitz/Residenz der Fürstbischöfe von Paderborn, war das erste Reiseziel des Tages. Christiane Thiel erläuterte die Geschichte um die Entstehung von Schloss Neuhaus, die verschiedenen Bauabschnitte unter den jeweiligen Fürsten und Bischöfen. Im Jahre 1590 ließ Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg das vorhandene Schloss zur noch heute vorhandenen Vierflügelanlage erweitern und verdoppelte damit nahezu die Größe des Schlosses.

Christiane Thiel berichtete von der Sage um das Denkmal der steinernen liegenden Figur am Dachfirst des Westgiebels des Hauses Fürstenberg:

Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg (1626-1683) hatte zur Jagd geladen, darunter seinen Verwandten, den jungen Herrn von Spiegel, der als guter Schütze bekannt war, aber an diesem Tage kein Jagdglück hatte und darüber sehr verärgert war.

Als die Jagdgesellschaft zum Schloss zurückkehrte, unterbrach ein mit Reparaturen beschäftigter Dachdecker seine Arbeit, um den Einzug der Jagdgesellschaft zu betrachten. Der verärgerte Jäger zielte auf den Dachdecker – nur um zu zeigen, was für ein guter Schütze er sei – und traf ihn tödlich.

Dem Befehl des Fürstbischofs, den Täter zu ergreifen, entkam dieser zu Pferde. Weil er glaubte, der Fürstbischof hätte den Mord längst vergessen, besuchte er Jahre später wieder Schloss Neuhaus. Der Bischof hatte es nicht vergessen, von Spiegel wurde verhaftet, zum Tode verurteilt und auf der Wewelsburg hingerichtet. Dem erschossenen Handwerker wurde am Tatort das Denkmal gesetzt!

Paderborn war das nächste Ziel, Bistum seit dem Ende des 8. Jahrhunderts. Der Bus wurde am Maspernplatz geparkt und dann ging es an den Paderquellen (davon hat Paderborn mehr als 200) entlang zum Dom. Der Dom beherbergt viele religiöse Kunstwerke aus der Zeit der Renaissance. Das 17 m hohe Epitaph des Fürstbischofs Dietrich von Fürstenberg ist nicht nur das größte, sondern auch das markanteste; aber auch das weltbekannte Drei-Hasen-Fenster im spätgotischen Kreuzgang ist ein Wahrzeichen von Paderborn. Der Dom ist wirklich eine Kirche von erhabener Größe, die von Karl dem Großen erbaut wurde, er ist eines der bemerkenswertesten Denkmäler seiner Zeit. Die Bartholomäus Kapelle an der Nordseite des Domes wurde im Auftrag des Paderborner Bischofs Meinwerk errichtet und gilt als älteste Hallenkirche nördlich der Alpen. Christiane Thiel kennt wirklich alle geschichtlichen, politischen und religiösen Details, sie gab nicht nur Einblicke in die Geschichte, sondern berichtete immer auch über Begebenheiten aus der Zeit.

Dann ging es zum Rathaus mit der Fassade im Stil der Weserrenaissance, das von außen in Augenschein genommen wurde. Durch den Auenpark kam die Reisegruppe mit etwas Verspätung im Paderborner Brauhaus an, wo zu Mittag gegessen wurde. Alles war von den Organisatorinnen und dem Restaurantteam sehr gut vorbereitet. Nach einem sehr schmackhaften Mittagessen führte die Reise nach Höxter, das Rathaus, die Kiliani Kirche und die alte Dechanei Ziele sind immer die Hingucker bei einem Rundgang durch die wunderschöne Altstadt von Höxter.

In der Altstadt von Höxter war es dann wirklich Zeit für eine Eis- bzw. Kaffeepause, bevor die Rückreise nach Leopoldshöhe angetreten wurde.

Für alle Mitreisenden neigte sich ein schöner, erlebnis- und informationsreicher Tag in den lauen Spätsommerabend, den sie Zuhause noch einmal Revue passieren lassen konnten.

Schauen wir mal, welche Ziele unseren Damen gemeinsam mit Christiane Thiel für das nächste Jahr einfallen!

Die Sparkasse Lemgo hat sowohl die Auftaktreise wie auch die Abschlussreis großzügig unterstützt, dafür bedanken wir uns auch an dieser Stelle noch einmal sehr herzlich.

 

© Heimatverein Leopoldshöhe 2020