Die Plattdeutsche Gruppe im Heimatverein Leopoldshöhe

Bereits vor Gründung des Heimatvereins Leopoldshöhe haben sich einige Leopoldshöherinnen und Leopoldshöher nach dem Besuch eines Kurses der Volkshochschule zusammengefunden, um die Plattdeutsche Sprache zu pflegen. Nach der Gründung des Heimatvereins Leopoldshöhe hat sich diese Gruppe dem Heimatverein angeschlossen. Herr Rethmeier und Herr Hunke waren die ersten Leiter dieser Gruppe „Mundartpflege“. Bereits 1977 haben die Freunde der Plattdeutschen Sprache dann schon in der Gaststätte „Zur Erholung“ in Heipke eine Veranstaltung durchgeführt.

1978 haben August Steinhage und Gerlinde Huxhage die Leitung der Gruppe übernommen, die sich dann „Plattduitske Frünne“ nannten. Willi Rottschäfer löste im Jahre 1979 August Steinhage als Leiter der Gruppe ab.

Die Plattduitsken Frünne im Heimatverein Leopoldshöhe trafen sich regelmäßig zu Klönabenden und traten dann auch bald bei verschiedenen Veranstaltungen in Leopoldshöhe und außerhalb der Gemeinde auf, so u.a. bei den jährlich stattfindenden Plattdeutschentreffen des Lippischen Heimatbundes.

1982 wurde dann der „Bunte Plattdeutsche Nachmittag“ des Heimatvereins Leopoldshöhe ins Leben gerufen. Dieser fand zunächst im Saal der Gaststätte „Zur Erholung“ in Heipke statt. Der Plattdeutsche Nachmittag im Jahr 1983 wurde hier bereits von 260 Zuschauerinnen und Zuschauern besucht.

Ab 1988 zog die beliebte Veranstaltung dann in die Aula im Schulzentrum Leopoldshöhe um, da die Plätze in der Heipker Gaststätte nicht mehr ausreichten, um den Ansturm der Gäste aufzunehmen.

Regelmäßig veröffentlichten die Plattdeutschen Freunde auch selbstverfasste Texte in den örtlichen Zeitungen. Willi Rottschäfer und Hanna Druffel waren hier besonders kreativ und haben zahlreiche plattdeutsche Gedichte, Geschichten und auch kurze Theaterstücke verfasst.

All diese Stücke kamen dann bei den bunten Plattdeutschen Nachmittagen zur Aufführung, mit denen die „Plattduitsken“ ihre vielen Fans immer wieder begeistert haben. Neben Willi Rottschäfer (alias „Bax Willem“) und Hanna Druffel gehörten Hilde Rottschäfer, Gerlinde und Rudi Huxhage, Wilhelm Deppe, Erika Bax, Elisabeth und Fritz Kramer, Grete Niebuhr, Günter und Gertrud Klei, Heinz Rehm und Magdalena Bensch der Gruppe an.

1990 übernahm Hanna Druffel die Leitung der Gruppe von Willi Rottschäfer Hanna Druffel darf man sicherlich als den „Aktivposten“ der Plattdeutschen Sprache in Leopoldshöhe bezeichnen. Aus ihrer Feder stammen zahlreiche Gedichte, Sketche, kleine Theaterstücke und viele andere „Dönkes“. Die Bunten Plattdeutschen Nachmittage waren immer ein Höhepunkt im Leopoldshöher Veranstaltungskalender. Die Zuschauer und Zuschauerinnen strömten von nah und fern zu dieser Veranstaltung, die auch überregional viel Beachtung fand. Und dafür sorgten mit viel Engagement und Herzblut die Mitglieder der Plattduitsken Frünne. Kostümierung, Bühnenbild, Rahmenprogramm: alles wurde wirklich professionell und mit viel Liebe zum Detail organisiert.

1999 war aber leider Schluss mit den Bunten Plattdeutschen Nachmittagen. Die Mitglieder der Gruppe sind älter geworden und der Nachwuchs fehlte. So konnte die Gruppe dann diese Großveranstaltung leider nicht mehr bewältigen.

Die Plattdeutsche Gruppe bestand natürlich weiterhin und bei verschiedenen Veranstaltungen haben die noch aktiven Mitglieder der Gruppe auch immer wieder mit ihren Auftritten die Menschen erfreut.

2016 gab es erneut einen Wechsel in der Guppenleitung. Alfred Ebner folgte auf Hanna Druffel. Einige interessierte Männer und Frauen sind neu zu der Gruppe gestoßen und pflegen somit weiter die Plattdeutsche Sprache. Es gibt zwar keine öffentlichen Auftritte mehr, aber der Heimatverein möchte auch in Zukunft seinen Beitrag dazu leisten, dass die Plattdeutsche Sprache  nicht ausstirbt. Denn sie ist ein Kulturgut, dass es unbedingt zu erhalten gilt.

Alfred Ebner ist daher auch sehr aktiv in den Leopoldshöher Grundschulen, um schon den Kindern das „Lippske Platt“ näherzubringen. Das Interesse ist hier vorhanden. So sind wir zuversichtlich, dass auch in Zukunft i n Lippe und Leopoldshöhe noch „platt gekürt“ wird.

Hanna Druffel und Rudi Strunk

Hier ein Gedicht aus der Feder von Hanna Druffel:

Muin Heumatdörp

Leopoldshöhe, dui bis meune Heume
dui kinn eck nau iut auler Tuit
un männjetmol kümmt mui in´n Draume
truige de Vogangenheut.

Dat Hius, wo muine Weijen stonn,
es längs nich meier dor,
eun Bild bewißt, wo eck eunt wonn,
för öbber 60 Johrn.

Enge un duister wörn de Stroten,
de Huiser sühn recht heumlick iut,
wenn Obends dür de Finsterriuten
eun Lechtstrohl schein herriut.

Euns non annern voänner sick,
nich olles was teon geon,
was domols iuse Dörpplatz nicht det
Dörpet schoinste Kreon?

Heu was inrahmt van Kastanienbäumen,
mänj Vugel sang dorin suin Loid,
eck möchte seujen, heu kam keunen
annern schönen Dörpplatz gluik.

Wo up Feild un Wiesen rauer Mohn
un Kauernbleomen bleuhen,
do suiht man van Dage Huiser stohn,
de sick dicht an eun anner ruijet.

Seo es seo mänjet nich meier dor,
odder eben anners worn.
Dat es de Laup der Tuit,
dessen Iuwer neimols stille steuht.

Wat blieben es, es muine Heume,
ganz gluik wohen eck foiher, wo eck auk bin,
no dössen schönen Plecken Ern, no muiner Heume,
tuit´t mui jümmer gerne wedder hen.

© Heimatverein Leopoldshöhe 2020