Den Hilferuf von Schäferin Pia Völker nahm unsere Initiatorin dieser tollen Aktion auf und wurde aktiv. Pia‘s Schafe auf dem Heimathof waren wieder von Spaziergängern mit Brot gefüttert worden – die von uns angebrachten Hinweis- und Verbotsschilder zeigten keine Wirkung. Pia musste in diesem Jahr bereits 3 Schafe wegen heftiger Koliken einschläfern lassen. Jetzt musste massiv gehandelt werden, so wurde kurz vor Himmelfahrt überlegt, was machen wir?
Schnell reifte der Gedanke, die Kinder unserer Grundschulen um Hilfe zu bitten. Denn wenn es Erwachsene nicht begreifen, müssen die Kinder es Ihnen sagen. Die Pädagoginnen Manuela Knoche von der Grundschule Asemissen und Annika Nähler von der Grundschule Nord stellten sich gern in den Dienst der guten Sache. Sie berichteten ihren Schülerinnen und Schüler, was bei uns auf dem Heimathof passiert und dass Schafe wegen der Ignoranz einiger Leute sterben müssen und motivierten sie für eine tolle Aktion. Pädagogisch eingeleitet wurde die Aktion mit einem Besuch unserer Schäferin Pia Völker gemeinsam mit ihrem Hütehund Cloud in der Schule. Mit den Kindern wurden die Vorkommnisse besprochen, Pia hat sie über das Wesen und Verhalten der Schafe aufgeklärt und darüber, warum die Schafe nur Gras, Heu und Fertig-Schaffutter fressen dürfen. Wichtig war, die Kinder zu sensibilisieren, damit sie es in ihre Familien und ihren Freundeskreis weitertragen.
In Asemissen berief die Schulleiterin Diana Fleer gleich das Schülerparlament ein und in der Grundschule Nord engagierte sich die Klasse 2b. Die Kinder aus dem Schülerparlament trugen das Problem in ihren Klassen vor und gemeinsam überlegte man, die Zäune rund um die Schafswiese unübersehbar mit selbst gestalteten Plakaten zu behängen.
Da die Kinder jetzt sensibilisiert waren, war die Aufmerksamkeit bei ihren gelegentlichen Besuchen auf dem Heimathof natürlich auf die Schafe gerichtet. Sie beobachteten, dass Familien erneut Brot und Essensreste an die Schafe verfütterten und machten sie darauf aufmerksam, dass das verboten sei. Sie konnten die Familien aber leider nicht überzeugen.
Die Kinder erkannten, jetzt ist aber Eile geboten, sie berichteten ihren Lehrerinnen und ihren Mitschülerinnen und Mitschülern und begannen eifrig Plakat zu malen.
Dann kam der große Tag, gemeinsam mit den Kindern der Grundschulen und ihrer Lehrerinnen hatten wir für Freitag, den 7. Juni zu einem Pressegespräch eingeladen – und alle kamen! Allen voran die Abordnung des Schülerparlaments mit ihrer Lehrerin Manuela Knoche aus Asemissen und die Klasse 2b mit ihrer Lehrerin Annika Nähler aus der Grundschule Nord und natürlich alle die in der Medienlandschaft Rang und Namen haben, die Leopoldshöher Nachrichten, Das Blaue Blatt, die Neue Westfälische, die Lippische Landeszeitung – und dann die Überraschung!
Eine Stunde zuvor hatte sich der WDR mit seinem Fernsehteam und seiner WDR 2 Reporterin telefonisch angekündigt!
Die Hektik war groß, denn die Lehrerinnen hatten für die Kinder Einverständniserklärungen der Erziehungsberechtigten für Fotoaufnahmen der Printmedien und die Homepages der Schulen und unserer Homepage – aber nicht fürs Fernsehn!
Das Fernsehn war da – und die Kinder durften nicht im Fernsehn gezeigt werden! Das ging gar nicht! Manuela Knoche griff sofort zum Handy um mit den Eltern zu telefonieren ebenso tauschte sich Annika Nähler sofort mit ihrer Schulleitung aus – so wurde doch noch eine Regelung gefunden.
Dann kam der große Augenblick für die Kinder und Pia – alle im Interview bei WDR 2 sofort auf Sendung und in Bild und Ton am Abend in WDR Aktuell und in der Lokalzeit OWL, das war aufregend und spannend, aber alle haben das ganz souverän gemeistert! Am folgenden Samstag berichteten alle Printmedien druckfrisch über diese tolle Aktion.
Unsere Schäferin Pia samt ihrer Herde und unsere Initiatorin und Initiatoren vom Heimatverein bedanken sich ganz herzlich bei den Kindern und der Presse für diese großartige Unterstützung. Als Dankeschön für die von großem Engagement und ganz viel Herzblut getragenen Unterstützung waren die Kinder mit ihren Familien am Sonntag zum Schafbesuch und Schafe streicheln eingeladen – und wieder kamen ganz viele kleine und große Schaffans. Außerdem gabs als Dankeschön vom Heimatverein Büchergutscheine für die Klassen der Grundschulen Asemissen und Nord.
Jetzt eine Woche später können wir feststellen, es war sehr erfolgreich! Es wird nicht mehr fremdgefüttert und die Schafe leben jetzt wieder sicher und wohlbehalten – bei uns auf dem Heimathof!
